... vielleicht auch meine Geschichte über die Wut.
Wann warst Du das letzte Mal so richtig wütend?
Kannst Du Dich daran erinnern?
Oder war es vielleicht sogar erst gestern oder heute?
Im Grunde genommen haben die meisten Menschen gelernt, dass "wenn ICH wütend bin, bin ich nicht richtig!". Da wurde gerne mal getadelt ... seitens der Eltern, Lehrer, Freunde, Bekante,
Unbekannte, Ausbilder, Lebensabschnittspartner etc.! Über Jahrzehnte hinweg, haben wir gelernt, unsere Wut runterzuschlucken, sie zu kontrollieren und zu unterdrücken, sie nicht zu fühlen oder unsere Emotionen diesbzgl. mit uns selbst –im stillen Kämmerlein- auszumachen.
Kennst du diese Sätze:
„Stell Dich nicht so an!“
„Jetzt benimm Dich mal!“
„Was sollen denn die Anderen von Dir denken!“
„Du bist so peinlich!“
„Jetzt reiß Dich mal zusammen!“
Wie oft hast Du diese Sätze gehört?
Manchmal bedarf es nur eines einzigen Satzes, den wir in Erinnerung behalten, der uns triggert, den wir nicht mehr vergessen können … vielleicht, weil ein geliebter Mensch uns diesen gesagt
hat?
Vielleicht hast Du selbst, einen dieser Sätze, schon mal gesagt oder gedacht? Bewerte dieses nicht, nimm es einfach nur wahr! Nimm Deine Emotionen dazu wahr!
Manchmal tun Menschen etwas, dass uns wütend macht … manchmal sagt ein Mensch etwas, dass
Dich & mich wütend macht. Und manchmal tun oder sagen wir selbst etwas, sodass wir danach richtig wütend auf uns selbst sind! Manchmal
reicht bereits eine Kleinigkeit aus, dass wir merken, dass die Wut in uns aufsteigt und dann kommt da eine innere Stimme, die sagt: „Benimm Dich, reiß Dich zusammen!“.
Und dann deckeln wir unsere Wut … so lange, bis das Fass überläuft … oder, bis sich eine Krankheit zeigt. Vielleicht die Gallenblase meckert oder sich Halsschmerzen zeigen. Kennst Du diese
Sprüche: „Mir läuft die Galle über!“ oder „Es steht mir bis hier (das Wasser steht mir bis zum Hals), jetzt reicht`s!“?
Möchtest Du gerne mehr über Krankheiten in Zusammenhang auf Deine Seele wissen … was drückt sich da gerade aus? Dann mag ich Dir hierzu zwei Bücher empfehlen: „Barometer der Seele“ von Jaques
Martel und von Rüdiger Dahlke das Buch „Krankheit als Sprache der Kinderseele“. Weitere Buchempfehlungen findest Du auf meiner Homepage unter der Rubrik „Wissenswertes“.
Was aber tun, wenn die Wut in einem hochkocht? Was tun, um weiterhin geliebt zu bleiben?
Zu allererst möchte ich Dir sagen, dass die Wut einfach nur eine Emotion ist J. Der Mensch im Allgemeinen bewertet diese Emotion allerdings als negativ. Er empfindet es nicht schön oder auch als abwertend, wenn eine Person sich wütend zeigt. Sinngemäß; „Der hat sich nicht unter Kontrolle!“.
Unterscheide bitte hier auch zwischen Wut und Aggression:
„Wut ist eine der grundlegenden Emotionen des Menschen. Neben Trauer, Freude, Angst, Ekel, Verachtung und Überraschung zählt sie zu den Basisemotionen, die jeder Mensch, überall auf der Welt,
gleich versteht und interpretiert. Die Ursachen für Wut sind meist negative Gefühle, wie Trauer, Enttäuschung, Eifersucht, Hass oder Frustration. Steigt die Wut immer weiter an kann dies zu
aggressivem Verhalten führen. Aggression ist eine Verhaltensweise, die meist die Schädigung oder Verletzung einer anderen Person zum Ziel hat, oder zur Erreichung eines bestimmten Zieles
eingesetzt wird. Bei aggressivem Verhalten ist vor allem die zugrunde liegende Motivation ausschlaggeben. Möchte eine Person mit Absicht einem anderen Schaden zufügen, kann man von aggressivem
Verhalten sprechen.“ Autorin Johanna Holzberger
Es gibt viele Emotionen und immer zwei Seiten einer Medaille … nicht nur bei den Emotionen, sondern auch in unserer Natur etc.
würde es das OBEN nicht geben, würdest Du das UNTEN nicht erkennen,
würde es den Hass nicht geben, könntest Du die Liebe nicht erkennen,
ohne Langeweile keine Neugierde,
ohne hungrig kein satt,
wärst Du niemals krank, wüsstest Du nicht, was Gesundheit bedeutet,
hättest Du niemals Angst, würdest Du deinen Mut nicht erkennen,
wärst Du niemals schwach, würdest Du nicht wissen, was stark sein bedeutet,
ohne laut kein leise,
ohne dunkel kein hell,
und ohne Tag keine Nacht,
ohne Regen & Sonne kein Leben,
…. würdest Du Deine Wut nicht kennen, wüsstest Du nicht, was Ausgeglichenheit, Sanftmut, Ruhe, Freude und Liebe bedeutet. Dieses ist mir dazu eingefallen … aus meiner eigenen Erfahrung!
Es gibt sogar eine Homepage zum Thema „Gegenteil von Wut“ … http://gegenteile.net/gegenteil-von-wut
Ich bin mir sicher, dass auch Du fündig wirst UND fühle zuerst Deine eigene Wut!
Was also tun, wenn sich Deine Wut zeigen möchte?
Nun ja, da gibt es viele Möglichkeiten:
* lerne Deine Wut kennen, setze Dich mit ihr auseinander
* gib Deiner Wut Raum
* sprich aus, was Du denkst „Es ärgert mich, dass …
„ Jetzt reicht`s!“
Du musst nicht alles schlucken! Deine Familie etc. wird Dein NEIN respektieren, wenn sie Dich liebt!
* wahre Deine eigenen Grenzen! Wer soll es tun, wenn nicht Du selbst?
* arbeite mit Deinem inneren Kind (welche Verletzungen, Erniedrigungen, Ablehnungen, Wut etc. hast Du in Deinem Leben erlebt?)
* übe Dich in Wutarbeit!
Was steckt hinter der Wutarbeit?
Ich hatte keine Ahnung, bis letzte Woche!
Hier wurde ein Sandsack mein bester Partner!
Letzte Woche erfuhr mein Körper, mein Geist und meine Seele ihre erste Shiatsu-Behandlung in Thüringen. Ich nahm mir eine Auszeit und fuhr drei Tage alleine nach Haselbach zu einer wundervollen Therapeutin. Dieser Kontakt ergab sich durch das Online-Kokoswasserfasten bei Florian Sauer, von welchem ich in meinem letzten Blogartikel berichtete. Die Therapeutin arbeitet bei Florian Sauer. Ich hatte keine Ahnung was mich erwartete und bat darum, mir vorab nichts über die Behandlung zu erzählen, um nicht gänzlich „im Kopf“ zu sein. Zu der grandiosen Behandlung möchte ich einfach nur sagen, erfahre diese selbst … sie ist nicht zu beschreiben! Was ich allerdings ganz sicher beschreiben konnte, war meine innerliche Wut … meine Wut, die ich nie habe fühlen wollen, geschweige denn, sie zum Ausdruck zu bringen. Besser runterschlucken, denn das hatte ich Jahrzehnte lang bereits gelernt! In allen Seminaren lernte ich über Licht und Liebe, über Ausgeglichenheit, Achtsamkeit und Ruhe und niemals etwas über die eigene Wut, diese wirklich zum Ausdruck zu bringen, ihr Raum zu geben und hier meine ich nicht in einer Meditation. Ich sehnte mich danach wirklich ins Tun zu kommen! Dass es so etwas gibt, erfuhr ich erst während des Kokoswasserfasten, als Florian über Personen berichtete, die ihrer Wut begegneten und ihr Raum gaben, ihr wortwörtlich Luft gaben … beim Holzhacken! Ich sah mich bereits bildlich eine Axt schwingend, die Europaletten zerteilend. Ich hatte so viel Spaß dabei, ich konnte das Bild nicht nur sehen sondern auch fühlen! Meinen Schweiß, die Anstrengung und die Erleichterung!
Nach der Shiatsu-Behandlung fühlte ich, dass ich meiner Wut im Bauch Raum geben MUSS. Wir trafen uns am Abend am Sandsack … dieser wurde mein bester Freund!!! Ich lernte zu schreien, zu treten und zu boxen … das Gefühl während meiner damaligen Ausbildung war wieder da … ich konnte es noch und ich hatte extrem viel Spaß! Schweiß, Power ohne Ende, mein Selbstwertgefühl schoss in die Höhe und auch Tränen flossen ... ich fühlte mich ausgeglichen wie die letzten Jahre nicht!

Das ist eine Art der Wutarbeit! Hab Spaß dabei! Mach etwas, dass Dich erdet und Du Dich spüren kannst … wenn Du das Wasser liebst, so nutze Gewichtsmanschetten an den Hand- und Fußgelenken und
boxe im Wasser oder mach Aquajogging mit den Manschetten. Lerne Dich zu spüren und power Dich aus! Vergiss nicht, Deine Stimme einzusetzen!
Vielleicht ist es für Dich zuerst ungewohnt und es wird Dir definitiv Power geben! „Ha!“ „Ho!“
Lerne Deine Gefühle achtsam & bewertungsfrei zu beobachten!
In diesem Sinne wünsche ich Dir viel Freude, Deine Wut wirklich kennenzulernen! Deine Wut möchte gefühlt werden (Geh-fühl = geh hin und fühle) … lass Deine Wut zu Deinem Freund werden … angenommen, so wie sie sich zeigt … bei Kindern klappt das prima! :-)
Alles Liebe
